Ein Tusch auf Ligurien! Spazieren, Flanieren, Geniessen!
Ich lade Sie ein zum Herbsttreffen in Diano Castello … !

Nehmen Sie teil am „FAI Marathon“ am Sonntag, den 13. Oktober 2013!
FAI steht für Fondo per l’Ambiente Italiano zu deutsch Fonds für die italienische Umwelt

Es lockt der goldene Herbst.
Es erwartet uns ein Spaziergang mit verschiedenen Blitzlichtern! 

Innerhalb des Dörfchens öffnen sich Türen, hinter denen sich Geheimnisse verbergen. Jung und alt wird gut gelaunt auf Entdeckungstour gehen. Ab 10 Uhr geht’s los. Lone, Süßwasserreserven unter den jahrhundertealten Häusern, Weinberge, Kirchen, Stadtmauern, enge Gassen, Klostergärten.
So lebt man in Diano Castello.
Das Dorf erzählt seine Geschichten!
Fantastisch, alles war im Mittelalter schon bedacht… Stadtplanung einst!!!
Für das leibliche Wohl sorgen die Signore des Dorfes.
So ist alles bestens vorbereitet für ein unterhaltsames Stelldichein. Entschleunigen.
Eine willkommene Abwechslung, die den Reichtum Liguriens aufzeigt.
Signora Maura, Silvia und Donata, die hier zu Hause sind begrüssen Sie gerne.
Signora Maura war lange Jahre Vorsitzende von FAI einer Wohltätigkeitsorganisation zum Erhalt des Denkmals.
Ich freue mich sehr auf unser Treffen!!!!
Herzliche Grüße, Ihre Monika Reusch

Eine Reise nach Ligurien – Tag 23, 31.7.13

Es hatte vor kurzem wie gesagt geregnet. Der Regen hatte den Himmel von allen Wolken gereinigt und in einem tiefen dunklen Blau hinterlassen. Der Horizont am Meer eine klar erkennbare, wie mit dem Lineal gezogene Linie. Abends im capanne africane sitzend, einem Restaurant in Prino, näher am Meer is(s)t man sonst nirgendwo, gab der Abenhimmel eine Spätvorstellung. Das dunkle Blau des Himmels ging je näher am Meer in ein Rosa über, während die Sonne sich mit den letzten Strahlenreflektionen vom Meer verabschiedete. 

Eine Reise nach Ligurien – Tag 22, 30.7.13

Als Tourist empfindet man ein gewisses Maß an Gastfreundschaft natürlich immer irgendwie selbstverständlich, ob vom Verkäufer, Kellner oder einfach nur vom ortskundigen Passanten. Man nimmt die angebotenen Gurken, grade erst geerntet, gerne als Kostprobe entgegen. Auch die Tomaten oder die Zucchini die man auf einmal am Fensterbrett findet, lässt man sich schmecken. Man nimmt das Angebot ins Auto einzusteigen gerne an, wenn man grade zu Fuß auf dem Weg nach unten geht. Natürlich bedankt man sich immer und man merkt, dass die Einheimischen sich freuen zu helfen. Irgendwann jedoch merkt man zurückblickend, dass die Grenze von selbstverständlicher Gastfreundschaft längst überquert ist, freut sich noch einmal und ist dankbar. Ich kann nicht sagen ob das ein spezifisch ligurischer oder italienischer Wesenszug ist, doch ich freue mich, dass man hier weniger anonym bleibt und über die Verbundenheit mit anderen, eigentlich fremden Menschen.

Eine Reise nach Ligurien – Tag 21, 29.7.13

Manchmal ist es hier gar nicht so sonnig, wie man vielleicht denken mag. Ab und zu, wenn auch selten regnet es für kurze Zeit in Strömen. Danach, wie als Zeichen der Versöhnung schenkt die Natur den Unternehmenslustigen eine wunderbar frische Luft um sich auf Abenteuersuche zu begeben. Da wir uns als solche verstehen, zauderten wir nicht lange im perfekten Klima und begaben uns auf eine Wanderung ums Tal herum. Die steile Olivenstraße aus Pflaster, die die Olivenbauern früher zur Arbeit führte, war ein gutes Gegengewicht für unsere überschüssige Energie. So anstrengend eine solche Wanderung auch sein mag, ist jeder Moment des Innehaltens eine Belohnung und Erfrischung zugleich. Ein wunderschönes Panorama im Rücken und pure Lebendigkeit um sich herum bezwingen jede Widerspenstigkeit der steilen Hänge. Zuerst erreichten wir eine mitten in Bergen gelegene, alte Kapelle, danach wanderten wir durch die Landschaft, die durch die Abendsonne zwar erhellt wurde, aber nicht aufgehitzt.

Eine Reise nach Liguien – Tag 20, 28.713

Ich erwähnte Imperias Altstadt schon öfters. Dieser besonders schöne Winkel Imperias war dieses Wochenende der Gastgeber für verschiedene klassische Konzerte. In einer sehr schmalen Loggia, einer Art Bogengang, am Kloster Santa Chiara fand das Konzert statt. Die Loggia liegt in bester Lage an der Flanke des Altstadthügels, die offenen Bögen geben den Blick frei auf das Meer und die Küste, die sich wie eine Schnur vom Betrachter in die Ferne  hinwegschlängelt. Auch auf das weiter unten gelegene, restliche Imperia wird ein schöner Blick frei. Begleitet von einer Geige und ansonsten einer absoluten Stille wird man hier schnell melancholisch, aber in einer netten, romantischen Art.

Eine Reise nach Ligurien – Tag 19, 27.7.13

Eine weitere, streng gepflegte Tradition:
Moltedos Ligurier treffen sich allabendlich um eine Runde Boccia zu spielen oder zumindest dabei zu zuschauen. Jeder bringt seine eigenen Bocciakugeln mit und behütet sie mit Argusaugen. Die tägliche Routine macht die Einheimischen nicht nur zu unglaublich guten Spielern, sie schafft auch eine Atmosphäre die perfekt zwischen Respekt, Wettkampf und Freundschaft balanciert. Für die besonders außergewöhnlichen Würfe wird anerkennend applaudiert. Als Zuschauer fühlt man sich sofort miteinbezogen, obwohl man kaum etwas verstehen kann, denn hier wird kein Italienisch gesprochen, sondern nur Dialekt. Besonders den Älteren entschlüpfen mit rauer Stimme krächzend Wörter, die ich noch nie gehört habe. Aber grade die sind diejenigen, die besonders clever spielen und meistens die Punkte holen. Die regelmäßige Treffen stärken die Dorfgemeinschaft und schaffen ein sehr freundliches Klima, das man woanders nur schwer findet.

Eine Reise nach Ligurien

Ich bin wieder da – pünktlich zu Ferragosto.

Unter Ferragosto verstehen die meisten Italiener den Urlaub den sie um den 15. August herum nehmen. Dieser Zeitraum ist fast wie eine staatlich angeordnete Ferienzeit zu betrachten. Fast das gesamte bürokratische und wirtschaftliche Leben kommt zum Erliegen. Ferragosto kennzeichnet den Mittelpunkt der Höchstsaison, zu keinem Zeitpunkt ist das Urlauberleben in Italien lebendiger und reicher an Veranstaltungen, als in den Tagen rund um Ferragosto. Überall wird gefeiert und der Abend vielerorts mit einem Feuerwerk um Mitternacht abgeschlossen. Der Feiertag geht zurück auf den ersten römischen Kaiser Augustus, der ihn anlässlich seines Triumphes über Marcus Antonius und Kleopatra einführte. Damit ist der Feiertag der wahrscheinlich älteste, heute noch begangene in Europa.Folgende Veranstaltungen locken in Ligurien und Umgebung:In Imperia findet das „Palio del Mare“ statt, ein Wettkampf in Ruderbooten mit historischen Kostümen im Hafen von Oneglia. Das Event beginnt um 17:00 mit der Vorstellung der 8 Mannschaften und endet mit der Siegerehrung um ca 20:00. Die Lebensmittelgeschäfte und Restaurants haben in Imperia geöffnet, Reservierungen sind jedoch unbedingt erforderlich. 


Ein weiterer Geheimtipp ist die Vorstellung „Shakespeare Dream“ vom Teatro della Tosse aus Genua in Apricale. Das Theater ist auch für diejenigen ohne italienische Sprachkenntnisse ein sehenswürdiges Spektakel. Es findet vom 6 – 17 August je um 21:00 in Apricale statt. Achten Sie dabei auf den herrlichen Sternenhimmel, das Motto „guardare le stelle“ verrät wieso: Sternschnuppen – jede erfüllt einen Wunsch.

Eine Reise nach Ligurien – Tag 18, 26.7.13

Nicht weit vom Meer haben wir heute Abend in einem kleinen Restaurant gegessen. Ich habe schon viel über das Thema Essen geschrieben, ich werde es auch in Zukunft tun, aber nicht an dieser Stelle. Nein, das besondere für mich, als noch sehr jungen Menschen waren die Persönlichkeiten, denen ich begegnete. Da ist zum einen der Besitzer des Restaurants, kein Italiener, ein Rumäne. Er ist hier nach Italien gekommen und hat seinen Traum verwirklicht: ein Restaurant eröffnen. 
Oder Barbara, nachdem sie ihr Abitur in Deutschland gemacht hat, reiste sie nach Imperia – und blieb. Mittlerweile führt sie eine Boutique und ist grade dabei ein weiteres Geschäft zu eröffnen,  sie plant, dort frullati & centrifugati zu verkaufen. Ein Trend, der bald ja vielleicht auch in Deutschland ankommt. Und natürlich Monika, die als Unternehmerin irgendwie zwischen Deutschland und Italien lebt und auch genau davon lebt. Das besondere an allen ist, dass sie sich alle irgendwie hier in Italien integriert haben. Dabei verwirklichen sie ihre ganz persönlichen, individuellen Träume, die aber alle mit der Faszination am Land und an der Kultur zusammenhängen. Meine Reise ist deshalb auch eine Gelegenheit Einblick in besondere Lebensentwürfe zu erhaschen.

Eine Reise nach Ligurien – Tag 17, 25.7.13

Schon seit Jahrhunderten wirkt der Anblick von Porto Maurizios Altstadt, dem Seefahrer wie ein freundlicher Willkommensgruß. Der direkt am Meer gelegene Berg auf dem sich die Häuser der Altstadt dicht aneinander drängen, erscheint einem wie ein Thron für die imposante Kathedrale auf der Bergkuppe. Spaziert man, flankiert von Hausfassaden voller Illusionsmalereien durch die Gassen, versetzt einen die Umgebung zurück in vergangene Zeiten. Grade abends, wenn es düster wird und sich Schatten über die Pflaster legen, entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Dieser Ort, an dem uns heute Abend verborgen vor den Augen des gedankenlosen Durchreisenden, handgeschriebene Speisekarten gereicht wurden, führte mir vor Augen, dass es darauf ankommt sich auf Ungewohntes einzulassen, um in eben dieser Speisekarte nicht bloß eine lose Blattsammlung zu registrieren. Hier begegnet man Ligurien. Die Einstellung zählt, das Geschmackserlebnis belohnt.
Restaurant: armuen/parasio

Eine Reise nach Ligurien – Tag 16, 24.7.13

Heute habe ich eine Safari durch Onelias Wochenmarkt gemacht. Irgendwie schafften die Marktleute es in den größtenteils sehr schmalen Gassen ihre Verkaufsstände unterzubringen, um im Wettstreit miteinander um die Aufmerksamkeit der Passanten zu buhlen. Auch hier konnte man schon am Warenangebot erkennen, dass man sich in Italien befindet: Mode und Essen. Diese Beschreibung ist aber zu schlicht um die Dimension und vor allem Diversität des Markts zu umreißen. Das Gefühl über den Markt zu schlendern, ganz ohne einen speziellen Kaufwunsch wird durch Geräusche, Gerüche und sämtliche optische Reize zu einem Erlebnis das die Wahrnehmung überflutet und zunächst überfordert. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran und völlig zufällig schnappt das Bewusstsein Gesprächsfetzen auf. Das alte Ehepaar, dass den Fisch kritisch begutachtet und an ihm rummäkeln um den Preis nach unten zu treiben oder die Frau die ihrem Mann vorwirft früher in die Polos dieser Kleidungsgröße hineingepasst zu haben. Für diese Leute mag der Markt zwar alltäglich sein, für mich jedoch ein interessanter Ausflug um eben grade in den Alltag der Menschen vor Ort einen Einblick zu erhaschen.